Seit einem Monat warten wir nun auf eine Antwort der Stadtverwaltung – bislang vergeblich. Schon Ende Mai hatten wir um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen rund um den Grape Seed Farmers Market gebeten. Dass die Stadt bis heute schweigt, verzögert nicht nur die öffentliche Aufarbeitung, sondern wirft auch neue Fragen auf. Wie transparent ist das Konzept des Marktes wirklich? Und wie ernst nimmt die Stadt ihre Verantwortung gegenüber Verbraucher*innen und lokalen Betrieben?
Mit dem „neu“ eröffneten Grape Seed Farmers Market wollte die Stadt offenbar ein Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit setzen. Doch kaum geöffnet, steht der Markt bereits in der Kritik. In einer scharfen Stellungnahme distanziert sich die Alamo Ranch deutlich von dem Projekt – und erhebt schwere Vorwürfe: Viele der angebotenen Produkte kämen nicht direkt vom Hof, sondern aus externen Lieferketten oder gar industrieller Produktion. Begriffe wie „regional“ oder „echt“ seien laut Ranch mehr Schein als Sein.
Die Alamo Ranch betont in ihrer Stellungnahme: „Unsere Produkte kommen direkt von unserem Hof, frisch verarbeitet, ohne Umwege – regional, transparent und ehrlich.“ Die Kritik zielt vor allem auf vermeintlich irreführende Werbeversprechen des Marktes.
Bis jetzt bleibt unklar, wofür der Farmers Market tatsächlich steht – für echte Regionalität oder nur für ein gutes Marketingetikett. Das einzige was klar ist: die Alamo Ranch ist beeinträchtigt, weniger Kunden, kaum Verkäufe. Denn mit den günstigen Preisen und den Öffnungszeiten des Farmes Market kann ein Einzelbetrieb nicht mithalten.
In einer aktuellen Mitteilung zeigt sich die Alamo Ranch ernüchtert: Man müsse das Konzept überarbeiten, da man sich gegen die städtisch unterstützte Konkurrenz nicht durchsetzen könne. Der Betreiber will im Juli mit der Stadt klären, wie es weitergeht – nach sechs Monaten Einsatz und Herzblut steht die Zukunft der Ranch auf der Kippe.