Vampire: Blass, bissig, besser als ihr Ruf?

Sie schlafen in Särgen, trinken Blut und haben eine Abneigung gegen Knoblauch – aber wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dem Mythos Vampir? Und was passiert, wenn einer zum Veganismus überläuft? Wir haben für euch Licht ins Dunkel gebracht – vorsichtig natürlich, wegen der Sonnenempfindlichkeit.

Blut ist dicker als Wasser – und schmeckt offenbar besser

Vampire sind seit Jahrhunderten die Hämoglobin-Gourmets unter den Fabelwesen. Statt einem schönen Cappuccino zum Frühstück gibt’s bei ihnen lieber die Blutgruppe A+. Angeblich. In Wahrheit gibt’s da Unterschiede: Manche bevorzugen tierisches Blut (nachhaltig und bio, versteht sich), andere bestehen auf ethisch korrekt gewonnenem Spenderblut. Und dann gibt es natürlich auch die “Ich trinke nur Tomatensaft und tue so als wär’s Blut”-Fraktion. Die Emo-Vampire von heute.

Kleider machen Untote

Modisch gesehen sind Vampire ihrer Zeit voraus – oder zurück. Je nach Jahrhundert. Frack, Spitze, dunkler Samt und ein Cape, das im Wind flattert, als wäre es ein Charakter aus einem Opernhaus in Transsilvanien – das ist das Standardoutfit. Schwarze Sonnenbrillen? Nur draußen. Im Club ist Understatement angesagt: tiefroter Lippenstift, messerscharfe Wangenknochen und ein Blick, der dir sagt: “Ich war dabei, als die Französische Revolution losging – und ich hab sie besser angezogen.”

Blass ist das neue Sexy

Beim Aussehen von Vampiren scheiden sich die Geister – oder besser gesagt: die Make-up-Artists. Während der klassische Nosferatu-Typ eher aussieht wie der schlimmste Mitbewohner in einer WG ohne Tageslicht (Kahlkopf, Krallenfinger, Zahnarzt-Trauma), hat sich das Vampirbild spätestens seit Twilight gewandelt. Plötzlich glitzern sie in der Sonne wie ein überambitionierter Bastelunfall und haben Wangenknochen, an denen man sich schneiden könnte. Manche Versionen setzen auf viktorianischen Chic und aristokratische Eleganz, andere auf Bikerjacke, Lederhose und Undercut. Kurz gesagt: Vampire sind wandelbar – modisch, mystisch und manchmal auch ein bisschen mit dem Solarium auf Kriegsfuß.

Nicht jeder Vampir heißt Dracula

Klar, Dracula ist der George Clooney der Untoten – aber das Spektrum ist größer als man denkt. Da gibt es die brooding-intellektuellen Vampire, die melancholisch in Bibliotheken sitzen und Nietzsche lesen. Dann die Partyvampire, die um drei Uhr morgens noch auf der Tanzfläche glitzern (ja, Twilight, wir sehen dich). Und nicht zu vergessen: die Öko-Vampire, die sich vom Konsum menschlicher Energie ernähren. Aka: Diese eine Kollegin, die dir jeden Montagmorgen deine letzte Lebensfreude raubt.

Tageslicht? Nur mit SPF 9000

Die Sonne – der natürliche Erzfeind des Vampirs. Während wir Normalsterblichen am Strand liegen und Vitamin D tanken, verwandelt sich der durchschnittliche Vampir bei zu viel Sonnenlicht in einen rauchenden, schreienden Knoten aus Cape und Drama. Deshalb: Nachtaktivität ist angesagt. Und wenn’s doch mal sein muss? Sonnenhut, Regenschirm, Ganzkörper-Schatten. Oder eben die gute alte Kanalisation.

Liebe in Zeiten von Fangzähnen

Romantik ist bei Vampiren nie weit weg – oft mit einer dramatischen Portion „Ich kann dich nicht lieben, ich könnte dich töten.“ Das kommt bei Teenager-Romanen gut an, macht aber die Beziehungsarbeit etwas komplizierter. Auch knifflig: Dates im Kerzenschein, wenn man selbst keinen Spiegel benutzen kann. „Du hast da was zwischen den Zähnen.“ – „Woher soll ich’s wissen?“

Garlic & Co – Mythos oder Mahlzeitenkiller?

Knoblauch, Weihwasser, Pfähle durch’s Herz – klingt eher nach einem kulinarischen Krimi als nach einem Lebensstil. Viele moderne Vampire sind da deutlich entspannter. Knoblauch? Unangenehm, aber nicht tödlich. Weihwasser? Eher wie stark gechlortes Poolwasser. Und Holzpflöcke? Ja gut – wenn du jemanden ein spitzes Brett ins Herz rammst, überlebt der auch nicht. Vampir oder nicht.

Blutsauger mit Stil

Vampire sind nicht nur düstere Gestalten der Nacht – sie sind Stilikonen, Melancholiker, Romantiker und gelegentlich etwas dramatisch (aber wer ist das nicht, wenn man über 500 Jahre alt ist?). Ob man ihnen nun begegnen möchte oder nicht: Ein bisschen Respekt für die Untoten mit Etikette kann nicht schaden. Und zur Sicherheit: Immer eine Zehe Knoblauch in der Tasche. Man weiß ja nie.