Es gibt viele Arten, mit der eigenen Sterblichkeit umzugehen. Manche akzeptieren sie weise. Andere ignorieren sie, bis es zu spät ist. Und dann gibt es die Liches – Magier, die „Sterben“ als Konzept für überbewertet halten und sich einfach mit dunkler Magie in untote Knochengerippe verwandeln. Nicht gerade die gesündeste Midlife-Crisis, aber hey, wer sind wir, zu urteilen?
Der Plan: Ewiges Leben
Wie wird man ein Lich? Nun, zunächst muss man ein mächtiger Magier sein. Keine halben Sachen – Feuerwerk aus den Fingerspitzen reicht nicht, wir reden hier von „Ich beschwöre einen Dämon zum Tee“-Niveau. Dann braucht man ein Phylakterium, also eine Art seelensicheres Schließfach. Dorthinein wird die eigene Seele gestopft, und schwupps – kein Tod mehr! Nur ein klitzekleines Problem: Der Prozess ist, sagen wir mal, nicht gerade sanft zur Hautpflege.
Der Look: Skeletor trifft Bücherwurm
Sobald der Lich-Prozess abgeschlossen ist, verabschiedet sich das Fleisch, die Haut und jegliche Notwendigkeit für Feuchtigkeitscreme. Zurück bleibt ein wandelndes Skelett in Roben, meist mit glühenden Augen und einer Vorliebe für düstere Ruinen. Liches lieben es, in dunklen Verliesen zu hocken, düstere Prophezeiungen zu murmeln und dabei ihren persönlichen Armee aus Untoten zu befehligen. Hobbies: Weltuntergangspläne schmieden, magische Bücher sammeln und ewige Langeweile.
Der Haken an der Sache?
Ja, ja, unsterblich sein klingt erstmal super. Keine Falten, kein Altern, keine nervigen Erkältungen mehr. Aber es gibt eine Kehrseite:
- Soziale Isolation: Die meisten Leute reagieren nicht gut auf skelettierte Magier mit morbiden Ambitionen. Partyeinladungen? Fehlanzeige.
- Hass auf Abenteurer: Helden haben diese lästige Angewohnheit, in düstere Verliese einzudringen und „das Böse“ zu vernichten. Einfach nur nervig.
- Das Phylakterium-Problem: Blöd nur, dass das ganze Konzept mit der Unsterblichkeit hinfällig wird, wenn jemand das Phylakterium findet und zerstört. Und seien wir ehrlich: Irgendein Held mit zu viel Freizeit wird es früher oder später finden.
Wie besiegt man einen Lich?
Ganz ehrlich? Viel Glück. Die sind so leicht zu töten wie Steuererhöhungen. Selbst wenn man das skelettierte Grauen irgendwie umnietet – es kommt einfach wieder, solange das Phylakterium existiert. Also heißt es: Schatzkiste durchwühlen, dunkle Rituale analysieren und hoffen, dass das Ding nicht in einem „sicheren Ort“ wie dem Grund eines Ozeans oder einer anderen Dimension versteckt wurde.
Lich – Fabel oder Fakt?
Gibt’s echte Liches? Nein. Gibt es Menschen, die sich durch unethische Mittel Unsterblichkeit wünschen? Absolut. Ob alte Legenden von mächtigen Magiern, die ihren Tod überlisteten, wirklich stimmen? Nun ja, wenn du in einer dunklen Bibliothek plötzlich ein altes Buch mit merkwürdigen Symbolen findest – vielleicht einfach nicht laut vorlesen. Man weiß ja nie.
Unsterblichkeit ist verlockend, aber wenn das Endergebnis ist, dass man als klapperndes Gerippe in einem feuchten Keller hockt – vielleicht doch lieber einen gesunden Lebensstil wählen.
Nächsten Dienstag geht’s weiter mit unserem Streifzug durch die Welt der Fabelwesen. Bis dahin: Falls ihr ein altes, verstaubtes Amulett findet – nicht anfassen. Es könnte der Schlüssel zu jemandes Unsterblichkeit sein… und der Besitzer ist sicher nicht erfreut.